UMFRAGE: Wie findet ihr Latein?

Donnerstag, 16. August 2007

Gallien: Land und Leute (in Caesars Sicht)

Gallien ist in seiner Gesamtheit in drei Teile getrennt, den einen bewohnen die Belger, den anderen die Aquitanier und den dritten die, die in ihrer Sprache Kelten, in unserer Gallier genannt werden. Dort unterscheiden sich alle Sprachen, Bräuche und Gesetze untereinander. Der Fluss Garonne trennt die Gallier von den Aquitaniern, die Marne und die Seine trennen es von den Belgern. Von diesen allen sind die Belger am tapfersten, weil sie von der Lebensweise und der menschlichen Würde der Provinz sehr weit entfernt sind, keineswegs oft Händler zu diesen kommen, die einführen, was zur Geistverweichlichung führt, und sind Nachbarn der Germanen, die jenseits des Rheins wohnen, mit denen sie andauernd Krieg führen. Aus diesem Grunde übertreffen auch die Helvetier die übrigen Gallier an Tapferkeit, weil sie fast alltäglich in Gefechten mit den Germanen kämpfen, und sie sie sowohl in ihren eigenen Grenzen abhalten, als auch in deren Grenzen Kriege durchführen.

Montag, 4. Juni 2007

Fabeln - 11. Schaffe in der Zeit, so hast du in der Not; 1. Ameise und Grille (Appendix Fabularum Aesopiarum XXVIII)

Im Winter trocknete die Ameise Körner, die sie klug im Sommer gesammelt hatte, aus einem Loch ziehend. Die hungrige Grille bat sie, dass sie ihr etwas abgebe. Die Ameise sagte ihr:"Was machtest du im Sommer?". Jene:" Es war keine Muße, um an die zukünftige Zeit zu denken, ich irrte singend durch Hecken und Weiden." Lachend und die Körner heimbringend sagte die Ameise daher:"Du, die im Sommer sang, los jetzt, frierst nun vor Winterkälte."
Der Faule würde immer zur sicheren Zeit arbeite, nicht, weil er nichts hat, sondern, weil er fordernd empfängt.
(Anmerkung von mir: Die letzten beiden Sätze sind nicht ganz richtig, aber im Großen und Ganzen ist diese Übersetzung okay)

Sonntag, 3. Juni 2007

Lumina; Lektion 19 - Tiberius Gracchus spricht

Bürger!
Neulich reiste ich durch Italien:
Dort sah ich viele verlassene Landgüter, ich sah, dass die Felder brachliegend sind.
Aber ich sah auch überaus blühende Großgüter, in denen eine riesige Anzahl von Sklaven arbeitete.

Wie lange bebauen fremde Sklaven eure Felder?
Wie lange werden eure Wohnsitze von Fremden Herren bewohnt?
Die Tiere, die in Italien sind, haben ihre Sitze und Schlupfwinkel,
aber ihr, die für das Heimatland gekämpft habt, seid, aus ihren Großgütern vertrieben,
mit euren Ehefrauen und Kindern durch Italien geirrt.
Ihr kamt schließlich in Rom zusammen, weil ihr nach Hilfe fragtet.
Ihr seid aber keine Sorge der Senatoren und Patrizier, ihr wart es nicht,
ihr werdet es nicht sein.
Denn ein Senator oder ein Patrizier pflegt immer nur seine eigenen Sachen, er pflegte sie,
er wird sie immer pflegen.
Wie lange werdet ihr diese unwürdige Leben ertragen?
Wie lange werdet ihr von Hunger gequält werden?
Wie lange werden sich eure Frauen und Kinder um die notwendigen Sachen sorgen?
Seht ihr etwa nicht, dass sie arm sind?
Wollt ihr etwa, dass sie arm sein werden?
Wollt ihr etwa, dass sie für diese fremden Herren Sklave sein werden,
sodass sie nicht auf einer anderen Art leben können?

Glaubt mir: Dies, was alle sind, wird man sich immer mehr wünschen.
Die Habgier nach Reichtum wird niemals beendet werden, man wird niemals ablassen sich zu quälen.
Daher ist ein neues Ackergestz nötig.
Durch dieses Gesetz werden die, die als Soldaten ihr Vaterland verteidigt haben, ihre Belohnung erhalten:
Felder, mit denen sie ernähren,
Wohnsitze, die sie mit Frauen und Kindern sicher bewohnen werden.

Daher bete ich und bitte euch dringend:
Wählt mich zum Volkstribun, Tiberius Sempronius Gracchus!
Ich Tribun werde für euch und eure Sachen sorgen,
ich werde euch zur Hilfe kommen, ich werde mich um eure Sachen kümmern:
Das Leben, das für euch nur Armut und Arbeit ist, wird frei von allen Sorgen sein.
Ich werde euch eure Felder zurückgeben. Ihr werdet nach Hause zurückkehren.
Eure Frauen und Kinder werden sicher leben können.
Ich werde euch eure Freiheit, Ehre und Würde zurückgeben.
Schließlich wird dies ein eines Römers würdiges Leben sein.

Lumina; Lektion 18 - Ein so junger Heerführer?

Die Senatoren verzweifelten nicht, sondern beschlossen, dass ein neuer Anführer nach Hispania geschickt wurde. Daher sind Wahlversammlungen angekündigt worden, in denen das Volk einen für solch ein Reich würdigen Mann auswählen musste. Die nach dem Tode Scipios’ erschrockene und traurige Bürgerschaft traf sich auf dem Marsfeld. Lange wurden die Namen der Kandidaten erwartet. Aber niemand wagte es, die gefährliche Herrschaft des Anführers zu erstreben, als plötzlich Puplius Cornelius Scipio, vierundzwanzig Jahre alt, der Sohn des Publius, dessen, der in Hispania gestorben war, sagte, dass er diesen Oberbefehl erstrebe. Aus der langen Stille, die seinen Wörtern folgten, wurden verschiedene Stimmen der Bürger , die die Sache diskutierten:

Calvus: Publius Cornelius, der, dem ihr die Herrschaft übergeben wollt, ist allzu jung. Wir müssen einen Mann auswählen, mit dem unsere Soldaten alle Gefahren, die drohen, überwinden können.

Lucius: Sicher ist Scipio jung, aber er stammt aus der Adelsfamilie Cornelia, aus der Familie, dessen gute und tüchtige Männer das römische Reich schon vor vielen Gefahren retteten.

Calvus: Sagst du aus der Familie Cornelia? Hörst du nicht diese Scipios, die so lange unserer Bürgerschaft wie Häusern befehlen, das Leben nach dem Brauch der Griechen zu tun und die Freundschaft mit gewissen Griechlein zu pflegen? Oder glaubst du, dass diese Männer die Bräuche der Vorfahren, auf die die Stärke Roms beruht, retten wollen? Ich habe kein Vertrauen in diese Männer, deren Bräche von unseren fremd sind.

Lucius: Die Kunst und das Wissen anderer Völker, auch das der Griechen, zu erkennen nützt immer. Ich jedenfalls habe Vertrauen in die Familie Cornelia. Diese Cornelianer bereiten nicht nur den Sieg der Republik, die diese Ehre machen, sondern auch den Ruhm, den auch du liebst, Calvus, vor.

Calvus: Aber die Scipios erlitten in Hispania viele Niederlagen und sind getötet worden, Lucius.

Lucius: Dieser Herrscher erstrebt Gefahren, obwohl der Vater und der Onkel starben, zeigt er wahre römische Tapferkeit. Ich weiß, dass der junge Publius Cornelius bald die Niederlagen, die du jetzt beklagst, durch Tüchtigkeit wieder gutmachen wird. Die Götter sind dem römischem Volk gut gesinnt. Publius Cornelius wird Carthago besiegen.

Freitag, 1. Juni 2007

Lumina; Lektion 17, Text 2 - Ein unerbittlicher Gläubiger

Lucius: (tritt ein) Camilla! Ich habe das Rind auf dem Marktplatz verkauft.

Camilla: (erschrocken) Bist du wahnsinnig? Wie sollen wir das Feld pflügen?

Lucius: Das weiß ich nicht. – Aber ich muss Aulus das Geld zurückgeben. Aus Furcht vor Aulus (bewegt) verkaufte ich das Rind. Oder willst du lieber, dass Aulus mich verhaftet und in einen Prozess führt? Wer kann mich von den Fußfesseln befreien, wenn ich in den Prozess geführt worden bin?

Camilla: (vor Zorn erzürnt) Aulus ist ein schlechter patrizischer Mensch. Die Patrizier richten uns zugrunde.

Lucius: Nicht nur die Patrizier, sondern auch die Kriege verderben uns.

Camilla: Du sagst die Wahrheit. Dieser Krieg ist der Grund unserer Armut. Waren wir nicht immer glücklich gewesen? Aber plötzlich war dieser Krieg da. Du warst Soldat, weil ich alleine zurückgelassen wurde, arbeitete ich den ganzen Tag mit den Kindern, ich pflügte alleine mit dem Rind das Feld, ich glaubte, dass ich unsere Sache ohne deine Hilfe retten kann. Aber der Sturm hat alles zerstört. (sie weint)

Lucius: Obwohl mein Leben in großer Gefahr war, obwohl dieser Krieg nicht von den Reitern, sondern von den Fußsoldaten, von uns, glücklich zu Ende gebracht wurde, sind wir in dem von uns gerettetem Vaterland nicht gut empfangen worden. – Das Getreide, nicht der Ruhm, fehlten uns.

Camilla: Und jetzt…

Aulus: (er tritt plötzlich ein) Seid gegrüßt! Habt ihr das von mir geliehene Geld?

Lucius: Ich gab dir alles, was ich habe. Bald werde ich dir den restlichen Teil zurückgeben.

Aulus: (er schreit) Bald? – Meine Nachsicht ist beendet. Morgen werde ich dich in einen Prozess führen. (er geht weg)

(Lucius geht aus dem Haus)

Camila: (schreit) Wohin gehst du, Lucius?

Lucius: Ich gehe zu deinem Vater. Nicht aus meinem eigenem Antrieb, aber, aus unserer Armut und der Grausamkeit Aulus’ gezeungen, werde ich Hilfe von deinem Vater erbitten. Ich weiß, dass er mich nicht gern hat. Aber vielleicht unterstützt er dich wegen deiner Rettung.